August 2017 – Problematik der sekundären Lymphödeme

Sekundäre Lymphödeme nach Tumoroperationen werden häufig nicht diagnostiziert und nur unzureichend therapiert

Dr. Gert Lulay vom Mathias Spital Rheine erläuterte in einem Interview mit „journalmed.de“ die Problematik der sekundären Lymphödeme und ihre Therapie. Wir haben die wesentlichen Punkte zusammengefasst:

Die Anzahl der sekundären Lymphödeme nach Brustkrebsoperationen liegt bei rund acht bis zehn Prozent. Es wird von einer hohen Dunkelziffer ausgegangen, da Lymphödeme oft nicht als solche erkannt werden. Häufig entstehen sie nach multimodalen Therapien mit Chemotherapie. Eine Schwellung müsse daher unbedingt beachtet werden.

Lediglich ein Drittel der Patientinnen mit Mammakarzinom und Lymphödem werden richtig behandelt. Das ergab eine Studie der GEK/BEK. Dreiviertel der Patientinnen erhielten entweder keine Therapie oder nur Kompressionsstrümpfe oder manuelle Lymphdrainage verschrieben.

Für den Erfolg der Behandlung ist ein früher Behandlungsbeginn wichtig. So können Spätschäden vermieden werden. Die Therapie entspricht einer komplexen Entstauungstherapie. Sie beruht auf folgenden vier Säulen:
– Lymphdrainage
– Kompressionsbandagierung/Kompressionsstrümpfe
– Mobilisierung
– Hautpflege

Die primäre Entstauung mit einer konsequenten Wicklung kann stationär zweimal täglich 14 Tage lang erfolgen oder ambulant zwei bis drei Wochen einmal täglich. Bei der Hautpflege ist darauf zu achten, dass keine Wunden entstehen. Über sie könnten Erreger eindringen. Wird die Behandlung konsequent, frühzeitig und mit kompetenter Anleitung, Beobachtung wie Dokumentation durchgeführt ist eine gute Lebensqualität trotz Lymphödem für den Patienten möglich. Die Therapie erfolgt lebenslang.

Gert Lulay rät den Patienten Sport zu treiben wie Schwimmen, Fahrradfahren, Joggen oder Walken, wichtig ist -außer beim Schwimmen- die Kompressionsstrümpfe zu tragen.
Hilft die konservative Therapie nicht, kann eine Operation Entlastung bewirken. Möglich sind Transplantationen von Lymphgefäßen oder Lymphknoten oder das Einbringen von Lymphgefäßen in Venen für einen besseren Abfluss.

Quelle: physio.de

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