Niederländische Studie bestätigt, dass sportliche Aktivität auch Beschwerden von multimorbiden Arthrosepatienten verbessert
Internationale Leitlinien raten zu regelmäßigem Training, auch bei Arthrosepatienten mit mehreren Begleiterkrankungen. Um dies zu verifizieren haben Forscher aus den Niederlanden eine Studie durchgeführt, dessen Probanden primär an Kniegelenksarthrose (KOA) erkrankt waren. Zusätzlich litten sie wie 68% bis 85% der Arthrosepatienten an Begleiterkrankungen.
Einige dieser Begleiterkarankungen, wie z.B. Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Diabetes Typ 2, COPD und Adipositas, bringen auch die Angst mit sich, körperliche Betätigung könnte den bisherigen Zustand verschlechtern. Laut der Studie aus Amsterdam sind das aber keine Hindernisse. Die Vorraussetzung: Ein maßgeschneidertes Trainingsprogramm unter Aufsicht, das kontinuierlich adaptiert wird.
Die Interventionsgruppe mit gut 60 Patienten trainierte 20 Wochen lang Kraft und Ausdauer mit physiotherapeutischer Unterstützung. Mithilfe der Borg-Skala wurde die Intensität eingeschätzt und ständig angepasst. Die Kontrollgruppe wurde erst im Anschluss an die Studie mit einem Trainingsprogramm versorgt, zuvor erhielt sie ausschließlich Medikamente. Beurteilt wurde der Erfolg nach 10, 20 und 32 Wochen mithilfe einer Skala des Western Ontario and McMaster Universities Osteoarthritis-Indexes (WOMAC-pf) und des 6-Minuten-Geh-Tests.
Während des Studienverlaufs war die Interventionsgruppe deutlich besser in ihrer Leistungsfähigkeit als die Kontrollgruppe. Nach drei Monaten konnten sich die trainierenden Patienten auf der WOMAC-pf-Skala um 33% verbessern und im 6-Minuten-Geh-Test um 15%, was etwa 60 Meter entspricht. Es kam zu keinen Zwischenfällen aufgrund schwerwiegender Verletzungen während des Trainings.
Ein maßgeschneidertes Programm ist für multimorbide Kniearthrosepatienten also hilfreich. Laut den Autoren der Studie sollte „die Bewegungstherapie bei multimorbiden KOA-Patienten häufiger in Erwägung gezogen werden, auch wenn die Sicherheit angesichts der kleinen Probandenzahl nicht abschließend beurteilt werden könne.“
Wenngleich das Ergebnis der Studie nicht überraschend sein mag, kann es hilfreich sein, es im Gespräch mit betroffenen Patienten zu erwähnen. Weil eben noch nicht alles zu spät ist!
Quelle: physio.de