Oktober 2018 – Physiotherapie bei Knie- und Hüft-TEP-Patienten

Studie aus Neuseeland untersucht, inwiefern sich eine präoperativ durchgeführte Physiotherapie bei Knie- und Hüft-TEP-Patienten auswirkt.

In einer im International journal of orthopaedic and trauma nursing veröffentlichten Studie untersuchten Wissenschaftler aus Neuseeland, ob sich Physiotherapie vor der Implantation einer Hüft- oder Kniegelenksendoprothese („Prehabilitaton“) positiv auf die präoperative Funktionalität sowie Erwartungen und Zufriedenheit mit dem OP-Ergebnis auswirkt.

Insgesamt wurden 75 Probanden für die Untersuchung rekrutiert. Alle erhielten Informationsmaterial zu dem geplanten Eingriff und nahmen an einer einstündigen Informationsveranstaltung teil. 52 Teilnehmer nutzten zusätzlich das Angebot zur Prehabilitation. Dieses bestand aus mindestens zwölf Einheiten Physiotherapie in Form eines Zirkeltrainings über acht Wochen vor der geplanten Operation. Die einstündigen physiotherapeutischen Behandlungen waren standardisiert und setzten sich jeweils aus 45 Minuten Kräftigungs- und Dehnübungen sowie 15 Minuten Edukation zusammen.

Mithilfe verschiedener Assessments (Numerische Rating Skala, Timed-up & go, Five Times Sit to Stand-Test, Health Thermometer aus dem EuroQol 5D) und einem Fragebogen (Western Ontario McMaster Universities Osteoarthritis Index) ermittelten die Wissenschaftler bei allen Teilnehmern die Funktionalität, Schmerzempfinden und Lebensqualität vor und sechs Wochen nach dem Eingriff. Außerdem wurden die Probanden im Zeitraum zwischen drei und neun Monaten nach der Operation telefonisch zu ihren Erwartungen und der Ergebniszufriedenheit befragt.

Die Ergebnisse der durchgeführten Assessments zeigten, dass die Operation bei beiden Gruppen zu einer Verbesserung der erhobenen Parameter führte. In der Prehabilitationsgruppe konnte bereits vor der Operation eine deutliche Linderung der Symptome sowie eine Verbesserung der Funktionalität erzielt werden. Durch die Auswertung der telefonischen Befragung fanden die Wissenschaftler außerdem heraus, dass sich die Probanden, die an der Prehabilitation teilgenommen hatten, besser auf die OP vorbereitet gefühlt hatten. Insbesondere Edukationsmaßnahmen und Gespräche mit anderen Betroffenen wurden von den Teilnehmern als hilfreich empfunden.

Um noch genauere Erkenntnisse über die Wirksamkeit präoperativer Physiotherapie zu erlangen, empfehlen die Forscher weitere Studien. Dabei sei besonders die Untersuchung von Risikogruppen, wie z.B. ältere Patienten, interessant.

Quelle: physio.de

Veröffentlicht unter News
BEI ALLEN KASSEN ZUGELASSEN
Mitglied im Verband der Osteopathen Deutschland
Möchten Sie mehr über ganzheitliche Therapien erfahren rufen Sie uns unverbindlich an.
Physiotherapeuten & Krankengymnasten
in Oldenburg auf jameda